Erste Stunde Montag oder letzte Stunde Freitag?
„Definitiv erste Stunde Montag. Ich komme gerne früh, damit ich später auch früher gehen kann und den Nachmittag für Vorbereitungen und Korrekturen nutzen kann. Das ist auch im Sinne der Schüler*innen, die sind morgens ebenfalls motivierter.“
Wie sind Sie auf den Beruf Lehrerin gekommen?
„Ich habe schon früh während meiner Schulzeit Nachhilfe gegeben. Mein Interessensfeld war damals sehr breit gestreut, aber ich hatte das Gefühl, dass der Beruf ganz gut zu mir passen könnte. Heute kann ich jedoch definitiv sagen, dass der Beruf die richtige Wahl war. Mir bereitet es jeden Tag aufs Neue Freude, wenn ich sehe, dass ich anderen Menschen Wissen und Fertigkeiten vermitteln kann. Gerade am Berufskolleg gefällt mir der berufsbezug besonders gut, da den Schüler*innen so klar ist, warum Sie eigentlich zur Schule kommen und mehr Sinnhaftigkeit besteht. Und das, obwohl die Schulform Berufskolleg lange Zeit ein Mysterium für mich war.“
Welche Fächer unterrichten Sie?
„Deutsch, Pädagogik und Sozialpädagogik.“
Was war Ihr persönliches Lieblingsfach in der Schule
„Das ist schwierig“, sagt Frau Schäfer lächelnd. „Ich hatte super viele Lieblingsfächer, aber mein absolutes Lieblingsfach war tatsächlich Latein. Latein und Pädagogik.“
Was ist das Besondere am Lehren im JKA-Berufskolleg?
„Die JKA hat ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal. Dadurch, dass sie eine kleine, überschaubare Schule ist, kennen wir alle Gesichter und ich würde fast behaupten, dass ich fast alle Scchüler*innen mit Namen ansprechen könnte. Durch die kleinen Klassen können wir enger mit den Schüler*innen zusammenarbeiten und man kann seine Schüler*innen noch intensiver in der schulischen Ausbildung begleiten. Bei uns ist „man kennt sich“ tatsächlich keine Floskel. Die Schüler*innen und Kolleg*innen sind kulturell sowie persönlich alle sehr individuell und bunt. Dadurch lernt man viel voneinander und es wird nie langweilig.“
Wie unterstützen Sie Schüler unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen in dem Berufskolleg mit katholischen Leitwerten?
„Bei uns geht es nicht primär um die Religion, sondern um unsere Leitwerte. Das soziale, respektvolle und hilfsbereite Miteinander begleitet uns im Schulalltag. Das sind universale Werte, die für alle Konfessionen gelten, sodass auch alle Menschen bei uns herzlich willkommen sind- unabhängig von Konfession. Über das Jahr verteilt orientieren wir uns an den christlichen Feiertagen mit kleinen Impulsen und Andachten, wie beispielsweise Adventsgottesdiensten, wo alle Schüler*innen eingeladen sind und diese auch immer mitgestalten. Das schafft ein tolles Miteinander.
Welchen Einfluss sehen Sie als Lehrerin auf die persönliche Entwicklung Ihrer Schüler*innen?
„Für mich ist es wichtig, meinen Schüler*innen Reflexionsfähigkeit beizubringen. Sie sollen nicht nur lernen, das theoretische Wissen praktisch anzuwenden, sondern auch kritisch zu hinterfragen. Es ist wichtig, beurteilen zu können, welche pädagogischen Ansätze aus unserer heutigen Perspektive gut und welche schlecht sind. Reflexionsfähigkeit ist gerade im pädagogischen Bereich unglaublich wichtig und darf keinesfalls steifmütterlich behandelt werden.“
Was schätzen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
„Ich habe sehr viele Freiheiten, z.B. kann ich kann mir selbst überlegen, wie ich meinen Unterricht gestalte. Ich finde es toll, Menschen etwas beibringen zu können und wenn ich täglich sehe, wie meine Schüler*innen sich weiterentwickeln, über sich hinauswachsen und stolz auf ihre eigenen Leistungen sind, macht mich das sehr zufrieden. Zudem gefällt mir unsere diverse Schülerschaft. Wir haben Schüler*innen, die bereits Eltern sind, sowie junge Schüler*innen, die noch nicht einmal volljährig sind oder ganz viele Leute, die bereits einen anderen Beruf erlernt haben und sich noch einmal neu orientieren wollen. Das schafft ganz besondere Gruppenzusammensetzungen, die großartige Ressourcen bieten.
Wie ist die Beziehung zwischen Ihnen und den Schüler*innen
„Die Lehrer an der JKA pflegen ein sehr vertrauensvolles und enges Verhältnis mit den Schüler*innen. Wir sprechen offen miteinander und wenn Schüler*innen Probleme oder Anliegen haben, kommen sie zu uns und wir finden gemeinsam eine Lösung. Für uns ist diese Vertrauensbasis sehr wichtig, damit sich unsere Schüler*innen sowie die Lehrkräfte wohlfühlen und eine gute Lernatmosphäre herrscht. Für privatere Anliegen haben wir zusätzlich noch die interne Schulseelsorge, Vertrauenslehrer*innen sowie unsere Schulsozialarbeiterin, die einen ganz tollen Job machen.“
Was würden sie sich für die Zukunft der JKA wünschen?
„Ich wünsche mir, dass es genauso positiv weitergeht wie bisher in unserer Schulgemeinschaft. Ansonsten habe ich keine weiteren Wünsche. Ich komme gerne zur Schule.“