missio-Truck 2016
"Fliehen müssen stellt das ganze Leben auf den Kopf und zieht den Boden unter den Füßen weg."
Der missio-Truck mit der Ausstellung "Menschen auf der Flucht" zu Gast bei der Johannes-Kessels-Akademie Gladbeck
Christelle ist Medizinstudentin und steht kurz vor dem Examen. Sie hat schon als Nachtschwester gearbeitet und verdient ihr Geld mit Nachtwachen im Krankenhaus. Sie und auch der Markthändler Ntumba, der Hobbyfußballer Samuel sowie Sara, die Frisörin werden möchte, leben in dem von Bürgerkrieg heimgesuchten Ostkongo. Sie haben auf ihrer Flucht schon viel Schreckliches erlebt und statt ihre Träume zu verwirklichen, müssen sie jeden Tag ums Überleben kämpfen.
Christelle, Sara, Ntumba und Samuel sind fiktive Personen. Ihre Lebensgeschichte steht im Mittelpunkt im Truck des katholischen Hilfswerks missio, einer "rollenden" Ausstellung zum Thema "Menschen auf der Flucht". Im Februar 2016 machte der 12 Tonnen schwere und 20 Meter lange missio-Truck auf Einladung des katholischen Berufskollegs Johannes-Kessels-Akademie Gladbeck an der Schule halt.
"Pack Dein Leben zusammen"- sechs enge Räume des "Missio-Trucks" durchliefen die Schülerinnen und Schüler der Johannes-Kessels-Akademie und beschäftigten sich per interaktiver Computersimulationen mit dem Leben als Flüchtling anhand der Biografien von Christelle, Samuel, Ntumba und Sara. Menschen fliehen weltweit vor Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, Krieg, Trockenheit, Katastrophen, Perspektivlosigkeit und Hunger. Dennoch ist das Schicksal der Mehrheit von Flüchtlingen weit entfernt vom Alltag der meisten Jugendlichen in Deutschland.
Der missio-Truck bot Gelegenheit, auch durch anschauliche, kurze Präsentationen der Situation im Ostkongo als Vorbereitung auf den Besuch im Truck, die Schüler/-innen für die Ausnahmesituation "Flucht" zu sensibilisieren. "Die Stationen innerhalb des Trucks zu durchlaufen war ziemlich erschreckend, wenn man damit konfrontiert wird, was Flüchtlinge durchmachen.", so die Reaktion vieler Schüler/-innen. Zumal die letzte Station des Trucks deutlich machte, dass der Ostkongo zwar weit entfernt ist von Deutschland, wir als Nutzer von Handys trotzdem eine Menge mit den Schicksalen der Menschen dort zu tun haben. Schließlich liegt der Hauptgrund des Bürgerkriegs im blutigen Kampf um das Erz Coltan, aus dem das seltene Metall Tantal gewonnen wird und das in jedem der annähernd 2 Milliarden Handys, die im Jahr 2014 weltweit verkauft wurden, vorhanden ist.
Der missio-Truck ist Teil der Aktion Schutzengel "Für Familien in Not. Weltweit", mit der missio unter anderem Hilfsprojekte im Kongo unterstützt.